Spiegel Online 19.10.2006

19. Oktober 2006

MINI SPECIAL, BAUJAHR 1980

Blubbernde Rennmaus

Wenn es so etwas wie Kult gibt, dann ist es dieses Auto: Der Mini Special glänzt nicht nur auf der Straße, sondern auch auf Rennstrecken. Davon können die SPIEGEL-ONLINE-Leser Karla und Tom Schwede ein Lied singen - selbst wenn es auf dem Nürburgring nur für Platz 85 reichte.

Das Durchschnittsalter der rund 46 Millionen Pkw in Deutschland liegt bei knapp acht Jahren, einige Autos sind noch viel älter. SPIEGEL ONLINE testet mit Hilfe der Leser, wo die Stärken und Schwächen des Altmetalls liegen. Diesmal berichten Karla und Tom Schwede aus Gelsenkirchen über ihren Mini Special aus dem Baujahr 1980.

Mini Special: Und er fährt doch! 

Karla und Tom Schwede:

Im Jahr 2006 gibt es keinen vernünftigen Grund, einen klassischen Mini zu fahren. Er hat den Luftwiderstandswert des Buckingham Palace, sagen die einen. Er steht mehr als er fährt, sagen die anderen. Beide Aussagen sind nicht ganz falsch. Der CW-Wert ist im Vergleich zu modernen Autos natürlich bescheiden. Doch fahren tut er! Allerdings nur bei guter Pflege. Wer ihn nicht pflegt, den straft der Mini mit Verachtung, denn er kämpft mit einem automobilen Konzept von 1959.

Wenige Minuten auf einer kurvigen Landstraße lassen den Fahrer jedoch die vielen verzweifelten Schrauberstunden mit einem Lächeln vergessen. Mini-Fahren macht Spaß! Wir haben das endgültig bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen auf der Nordschleife des Nürburgrings erkannt, bei denen wir mit unserem Mini gestartet sind. Zwölf Runden à 20,832 Kilometer im strammen Renntempo zehren nicht nur an den Kräften des Fahrers, sondern beuteln auch das Material ganz enorm. Aber unser British Leyland Mini Special aus dem Baujahr 1980 hat das bisher immer zuverlässig durchgestanden.

 

Mit einem leisen Wutsch ab in den Wald

Vor dem Start wurde der Mini oft belächelt. "Kriegt der noch Milch oder tankt der schon Super?" war noch eine der harmlosen Bemerkungen. Die Lästerer haben wir in den Kurven stehen gelassen - und der Spaß war unbezahlbar. Besonders gleichmäßig sind wir leider nie gefahren. Mal streikte die Stoppuhr, dann vergaßen wir in der Begeisterung über einen Drift durch die Hohenrain-Schikane, die Uhr zu starten. Ein anderer Zwischenfall brachte uns sogar einen Gewichtsvorteil: Am "Flugplatz" verabschiedete sich ein Scheibenwischerarm mit einem leisen Wutsch in den anliegenden Eifelwald. In unserer schnellsten Runde brannten wir mit unseren 63 PS immerhin handgestoppte 11:30 Minuten in den Asphalt! Da jammerten wir nicht lange über Platz 85.

 

Völlig unerwartet ernteten wir einmal nach einer Veranstaltung tosenden Beifall. Auf dem Parkplatz der berühmten Touristenauffahrt der Nordschleife wartete eine Gruppe britischer Boliden-Fahrer ungeduldig auf die Öffnung der Strecke. Ihre leicht gelangweilten Mienen hellten sich schlagartig auf, als sich aus einem kleinen Mini ein 2,02 Meter langer Fahrer nebst der 1,80 Meter großen Co-Pilotin schälte.

Ähnliche Blicke ernteten wir nur auf dem Parkplatz des Kindergartens, wenn der Special an einem sonnigen Tag mal als Kindertaxi diente. Den Flankenschutz überklettern und die Drei-Zoll-Gurte schließen - für unseren Sohn ein gewohntes Ritual. Die anderen Kinder standen stets mit glänzenden Augen Schlange, um ein einziges Mal in dem kleinen Rennauto zu sitzen.

Gespannt lauschten sie den Vorträgen unseres Jungen über den Sinn eines Überrollkäfigs oder die Funktionsweise eines Drehzahlmessers, während die genervt wartenden Eltern offen über unseren Geisteszustand diskutierten.

 

Echter britischer Rost

Natürlich hatten wir nicht auf Verständnis gehofft, als wir beschlossen hatten, einen Youngtimer zu einem für die Straße zugelassen Rennwagen umzubauen. Dafür brauchten wir ein Auto, das uns finanziell nicht mit Haut und Haaren fraß. Eines, für das Ersatzteile noch zu erschwinglichen Preisen zu bekommen sind. Trotzdem sollte es im Motorsport zu Hause sein. Unsere Wahl fiel auf den kleinen, flotten Mini mit der großen Rallye-Tradition. Im Herbst 2004 machten wir uns auf die lange und verzweifelte Suche nach einem geeigneten Exemplar.

Zwischen Pinneberg und Eisenach, zwischen Rheine und Aachen sahen wir so viel echten britischen Rost, dass wir fast den Mut verloren hätten. In einem Internetforum stolperten wir dann endlich über unseren Special. Ein echter Zehnzöller sollte es sowieso sein. Dieses rostfreie Exemplar war 1980 in Belgien gefertigt worden und hatte irgendwann den großen Motor aus einem 1974er Innocenti-Cooper bekommen.

Der Mini wohnte nur 150 Kilometer weit weg in einer feinen WG mit diversen Jaguar E-Typ und MG.

Es war Liebe auf den ersten Blick. In der kalten, nassen Winterzeit zwischen November und Februar wurden ein kompletter Käfig, Sportsitze, entsprechende Gurte und viele, viele Kleinteile bestellt und eingebaut. Ein passendes Fahrwerk und ordentliche Bremsen hatte er zum Glück schon. Bis die Position der Sitze endlich passte, brachten wir allein vier Wochenenden in der eiskalten Werkstatt zu.

 

Mini vermehren sich sehr schnell

Im Februar 2005 konnten wir die "Fritte" endlich zulassen. In grauem und eiskaltem Nieselwetter ging es schnell zur Tankstelle. Leider hatte der Tankdeckel andere Pläne. Er saß bombenfest. Ein kräftiges Ruckeln und ein paar Spritzer WD40 lösten schließlich den störrischen Stopfen. Mit vollem Tank ging es dann auf den Heimweg. Wir kamen tatsächlich ohne Blechschäden zu Hause an, obwohl weder das Licht noch die Blinker funktionierten. Da half auch kein kräftiges Ruckeln.

Mit dem Erwerb eines Mini wird der ahnungslose Besitzer - ob er will oder nicht - Teil einer Parallelgesellschaft. Ein grobes, aber äußerst effizientes Netz von Händlern und hoch spezialisierten Experten versorgt die eingeschworene Gemeinschaft mit Teilen, leistet technischen Support und wenn nötig auch mal geistigen Beistand. Auch uns hat dieses Netz weich aufgefangen, da glücklicherweise einer dieser Experten seinen "Mini-Corner" ganz in unserer Nähe betreibt. Dort wurden wir vor einem Nervenzusammenbruch bewahrt und unserer "Fritte" die letzten Zicken ausgetrieben. Es freute uns sehr, dass wir nun endlich keine Ölspur mehr durch die Nachbarschaft zogen und das rechte Hinterrad aufgehört hatte zu eiern. Seitdem haben wir sehr viel gelernt.

Mini: Der Erfolgsknirps

"Wartet ab, Minis vermehren sich sehr schnell." - Dunkel erinnern wir uns an diese freundschaftliche Warnung. Lange haben wir nichts darauf gegeben, bis uns an einem schönen Maitag ein Mini Innocenti-Cooper aus dem Jahr 1975 aus unserer wohlverdienten Ruhe brachte. Zwei Tage später machten sich zwei vernünftige, klar denkende Menschen samt einem ebenso vernünftigen wie hilfsbereiten Freund und einem Hänger auf den Weg in die Nachbarstadt und banden sich - höchst unvernünftig - einen weiteren Sack voll Arbeit an die Beine.

Tja, die "Fritte" wird den Nürburgring wohl nicht wiedersehen. Der Käfig wurde ihr entrissen, und die klassische Innenausstattung des Inno-Coopers eingebaut. An sonnigen Tagen bringt sie inzwischen bereitwillig blubbernd unseren Sohn zur Schule. Nur manchmal, wenn sie eine kurvige Landstraße unter ihre kleinen Reifen nimmt, scheint sie die Nordschleife wirklich zu vermissen.

Mini Magrave
Mini Magrave

Volker aka MiniT im Mini-Forum.de 08.09.2003

 

 

Nix besonderes nur ein Mini von Vielen

 

Ich hatte ihn hier reingesetzt weil es mal eine Diskussion gab über diesen Mini und niemand genau wusste was für ein Auto es genau war und wer es gebaut hatte.

Der Mini Magrave ist wie jeder mini auch nur ein Auto ABER mit gewissem Charakter er ist ein Teil der Großen Minigeschichte an der wir alle auch gerade in welcher form auch immer arbeiten oder schreiben er ist genauso besonders wie dein mini meiner unser jeder andere jeder liegengebliebene jeder weiterfahrende an uns vorbeifahrende ... jeder der an der Ecke steht und jeder der auf Bildern Postkarten und Postern abgebildet wurde.

Ein Stück Automobielgeschichte die noch nicht ganz der Vergangenheit angehört und sich fast ungeschlagen zwischen Vergangenheit Gegenwart und Zukunft durch schlängelt. Ich, und viele, andere kriegen beim Wort oder Anblick leuchtende Augen oder ein plötzliches kopfreissen so wie eine Katze wenn sie hört das eine Dose Brekies aufgemacht wird.

Es gibt sogar Leute die sich nicht scheuen mit den Kisten mehr als 1000 Kilometer zurückzulegen um andere zu treffen und sich dann dein Auto mit gleicher Begeisterung ansehen wie Du Ihre .

Es kommen sogar immer mehr begeisterte dazu so hatte ich mal eine Schülerin in der Werkstatt die unbedingt ihre Abi Klausur über den Mini schreiben wollte obwohl sie noch nie einen gefahren ist (auch nicht mitgefahren)

Es ist wohl gleichzusetzen mit folgender Situation : du gehst mit deiner Freundin in ein Garten und Zoogeschäft um dir Gartenstühle anzuschauen der Weg dahin führt durch die Zooabteilung wo kein Durchkommen ist weil eine dusselige Angestellte grade einen Käfig mit Häschen am Reinigen ist. Voll beschäftigt sacht die auch noch zur Freundin "Könnten sie das mal halten"??? und gibt ihr ein kleines migriges hustendes Häschen in die Hand GLAUBST DU WIRKLICH DU KOMMST AUS DEM LADEN RAUS OHNE AUCH NOCH EINEN KÄFIG, HÄSCHENSTREU UND FUTTER ZU KAUFEN ??????????????

also nix besonderes oder ??????

grüsse Volker der sich vor 12 Jahren unbedingt den erst besten Schrott Mini gekauft hatte und dafür das Führerscheingeschenk (Mercedes 3liter Diesel mit Vollausstattung) von seinen Eltern sofort verscherbelt hatte um sich halt den Mini zu kaufen (das gab ärger)

Deluxe
Deluxe

Herzlichen Glückwunsch Mini !!!!

In Deinem 50 Jahren hast Du viel erlebt,
durftest viele verschiedene Namen tragen.Selbst "belgischer Düsenberg" wurdest Du genannt.
Es gibt Dich in unzähligen Varianten so das Du immer für alle Aufgaben gewappnet warst.
Die ganze Autowelt hast Du beeinflusst.Generationen von Automobilien haben Dir nachgeeifert,

Du warst Vorbild und Maßstab in einem.
Jedoch hat nie einer Dich und Deinen Charme erreicht...
Du bist ein richtiger Casanova, hast unzählige Herzen gebrochen. Auch meins.....
Vier mal bin ich Dir bereits verfallen und ein Ende ist nicht in Sicht.

Auch wenn Du mich mit Deinen Zimperlein immer wieder nahe den Wahnsinn treibst.
Jedesmal wenn ich Dich sehe, oder Du mich bei 4000 Umdrehungen kreischend anbrüllst,wenn ich mit Dir durch die Landschaft düse jede Kurve in Ideallinie nehme, ist alles vergessen...
Lieben heißt verzeihen... und das machst Du mir sehr leicht.


Kurzum du bist etwas besonderes.... egal was für ein Herz in deiner heute stolzerfüllten Brust sitzt, egal was für einen Namen du trägst...

Alles Gute Kleiner.....
Danke Sir Alec... Auch an Sie wird heute gedacht.....

 

 

Nosty, Mini-Forum.de